...Wir müssen Menschen die Einsicht vermitteln, dass sie mehr über das Wasser wissen müssen, anstatt es nur zu bewundern, lieben, benutzen oder eben zu verschwenden. Die Fachleute der Wasserwissenschaft sollten sich mit den anderen Bürgern der Wasserwelt integrieren. Wir müssen sowohl die breite Bevölkerung, als auch die politischen Entscheidungsträger davon überzeugen, dass Fachleute gute Verwalter der Wissenschaft, Entwicklung, Nutzung des Schutzes und der Verteilung des Wassers sind. Es wird allgemein behauptet, dass es keine nachhaltige Lösung ohne Beteiligung der Betroffenen gibt. Wir müssen soziale, kulturelle und wirtschaftliche Regeln beachten. Geschlecht, Alter und die politischen Verhältnisse sind relevant, was die Wasserwirtschaft betrifft. Gleichzeitig aber gibt es auch keine nachhaltige Lösung ohne Wasserwissenschaft. Wasser, Sicherheit, und die nachhaltige Bewirtschaftung des Wassers sind integriert zu betrachten, sie erfordern ein entsprechendes umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement in allen Bereichen...“.

Prof. Dr. Ing. Janos J.Bogardi, UNESCO, Division of Water Sciences, F- 750515 Paris, Geburtstagskolloquium zu Ehren des 90. Geburtstages von Emil Mosonyi, 16. Februar 2001, Universität Karlsruhe

aqua sustainament

Die Beschäftigung mit der wertvollsten Ressource "Wasser" manifestiert sich in den wissenschaftlichen Fragestellungen zum Themenkomplex Wasser im Kontext von Resilienz und sozioökonomischen Fragestellungen.
- aqua sustainament ist Gründungsmitglied des Unternehmensnetzwerkes Klimaschutz -


Strategy Conversion of Sustainable Leadership in the German Water Sector

Water-supply and distribution companies (WSC) are companies dealing with one of the most crucial resources of earth. Thus, they have a special duty to meet sustainability and CSR issues. In the sustainability context corporate governance and ethical business leadership require explicit integration of environmental and social challenges in the corporate sustainability management of water utilities. In this context, the central research question is how water companies implement sustainability and CSR requirements in their management. The challenges of a sustainable development and CSR issues are aimed at the development and implementation of intelligent sustainability-oriented infrastructure, energy and management systems (Truffer et al. 2010). In order to be able to meet the requirements of a sustainable development and look after their social responsibility WSC should develop strategic options and integrate sustainability instruments continuously. Realizing system changes sustainability-related as well as social value chain processes are to be managed in an integrative way to generate a measurable contribution to the increase of the eco- and social-efficiency in the sense of corporate social responsibility. The main focus of a sustainable change should not only be directed towards the final goods and services of a company, however, above all result in an increase in the value of companies and society (Arnold and Hockerts 2011). Lux et al. (2005) emphasize the evidence of environmental and social management responsibility for supporting transformation processes in the WSC. The influence mechanisms of environmental and social aspects on the economic corporate success may not be underestimated because environmental and social issues have a marketable and a non-marketable character, whose effectiveness can have an effect on the company’s success with the help of market, social and political processes (Schaltegger and Wagner 2006). 

Gesellschaftliche Verantwortung


Glaubwürdigkeit ist eine Frage der Verlässlichkeit und der Konstanz bzw. positiven Wiederholung (Lautenschläger 2010). Reputation, Glaubwürdigkeit und Stetigkeit in qualitativ hochwertigen unternehmerischen Aktivitäten reduzieren das Risiko von Informationsasymmetrien und geben Sicherheit im Handeln. Innovationskraft und Kommunikationsfähigkeit beeinflussen dabei das Reputationsniveau essentiell. Glaubwürdigkeit gewinnt bei Wasserversorgungsunternehmen (WVU) eine zentrale Bedeutung, da noch vorhandene monopolistische Strukturen keine Alternativen bei der Auswahl des Versorgungsunternehmens zulassen. Die besondere Herausforderung, Corporate Social Responsibility (CSR) glaubwürdig zu positionieren und sichtbar zu machen, liegt darin, dass die siedlungswasserwirtschaftliche Infrastruktur in hohem Maße pfadabhängig ist (Loske/Schaeffer 2005). Das System ist auf Massendurchsatz und Verbrauchswachstum angelegt und lässt sich an veränderte Rahmenbedingungen nur bedingt anpassen. Die sich verändernden Randbedingungen erzeugen vor diesem Hintergrund erhebliche Unsicherheiten bei den handelnden Akteuren. Durch die Kopplung von Energiebedarf und qualitativ-hochwertiger Wasseraufbereitung und -entsorgung gilt es für die Wasserunternehmen, strategische Optionen bereit zu halten, um auf die Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung reagieren und soziale Verantwortung wahrnehmen zu können (Arnold 2007; Pieper 2008). 

Governance

Der rechtliche Aufbau der Trinkwasserversorgung in Deutschland basiert auf einem institutionellen Rahmen, der durch die Europäische Union (EU Trinkwasserrichtlinie) und in Erweiterung durch den Bund mit einer Vielzahl von Gesetzgebungen festgelegt ist (Scheele, 2006). „...Der Bund kommt mit dem Wasserhaushaltsgesetz und dem  Abwasserabgabengesetz seiner in Art. 75 GG normierten   Rahmengesetzgebungskompetenz nach. Die Konkretisierung und Umsetzung dieser Rahmengesetze erfolgt durch die Bundesländer im Rahmen von Landeswasser- und Landesabwassergesetzen und entsprechenden Rechtsverordnungen“ (Scheele, 2006, 7). Der Artikel 28 Absatz 2 des Grundgesetzes beinhaltet eine Regelung, nach der die Kommunen und Gemeinden eine Selbstverwaltungsaufgabe innehaben. Angelegenheiten wie die Trinkwasserversorgung sind eine örtliche Angelegenheiten, die im eigenen Ermessen, mit Einbezug der vorhandenen Gesetze und Verordnungen, zu organisieren sind. Diese Gesetzgebung lässt den Gemeinden die Organisationsform der Trinkwasserversorgung offen, wodurch private Versorgungsanbieter mit einbezogen werden können (Brackemann, et al., 2000). Es gilt, mittels eigenständiger Organisation der institutionellen und organisatorischen Strukturen, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben auf Gemeinden Ebene zu bearbeiten (Scheele, 2006).

Die Siedlungswasserwirtschaft obliegt hierbei stets dem Grundsatz der Daseinsvorsorge, da die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ein wirtschaftliches Interesse der Allgemeinheit darstellt. Die Daseinsvorsorge umfasst Leistungen die für das öffentliche Interesse unabdingbar sind und aufgrund der Infrastrukturproblematik dieser Güter vom Staat, den Gemeinden oder den Kommunen bereitgestellt werden müssen. Darunter fallen neben der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung beispielsweise auch die Energieversorgung, der öffentliche Personennahverkehr, sowie Altenheime, Schulen und Krankenhäuser. 

Dieser Bestandteil der Versorgungsstruktur ist auf EU Basis festgelegt und wurde durch den Amsterdamer Vertrag Artikel 16 EGV definiert (Hesse, Lenk, & Rottmann, 2009). „...Der Staat hat die unter Daseinsvorsorge fallende Leistung (ohne Wettbewerb) selbst zu erstellen oder (mittels Wettbewerb) von Dritten generieren zu lassen“ (Hesse, Lenk, & Rottmann, 2009, 14), wobei er in Folge nur bei einem Versagen des Marktes oder einem unvollkommenen Markt eingreift (Mühlenkamp, 2007). „...Bei Gütern bzw. Dienstleistungen der Daseinsvorsorge dürften im Wesentlichen zwei Formen von Marktversagen beziehungsweise 7 Marktunvollkommenheiten vorliegen: Natürliche Monopole und öffentliche Güter“ (Mühlenkamp, 2007, 707), die im Kontext mit der geografischen Verteilungsungleichheit und Profitmaximierung von monopolistischen Anbieter zu einer ungleichmäßigen beziehungsweise fehlenden großflächigen Trinkwasserverteilung führen können. 


Die im Bereich der Wasserversorgung getroffenen Maßnahmen der Wettbewerbsöffnung bzw. das Eingreifen des Staates zu Regulierungszwecken ist aufgrund der ökonomischen Charakteristika des Marktes notwendig, um den marktwirtschaftlich Besonderheiten des natürlichen Monopols und potenziellen ökonomischen Ausnutzungen der Endverbraucher durch den Anbieter zu begegnen (Wackerbauer, 2019). „...Die Anwendung von Sektorspezifischen Regulierungseingriffen stellt aus ordnungs-/ wettbewerbspolitischer Sicht einen massiven Eingriff in den Marktprozess dar und bedarf daher immer einer besonders fundierten Rechtfertigung“ (Knieps, 2004, 1). 

aqua sustainament beschäftigt sich mit dem wichtigsten Lebensmittel Trinkwasser 


Die Beschäftigung mit dem Element Wasser basiert auf Entdecken und Lernen und erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit allen Facetten. Neben ethischen, kulturellen, naturwissenschaftlichen und nachhaltigkeitswissenschaftlichen Fragestellungen zur Ressource Wasser besitzen hier insbesondere Prozesse der Trinkwasserbereitstellung eine hohe Relevanz.  

Wie gelingt es den Wasserversorgungsunternehmen, die wertvollste Ressource nachhaltig bereitzustellen und hierdurch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung im Nachhaltigkeitskontext gerecht zu werden?


Water-supply and distribution companies;WSC are characterized through a high need of energy (Pieper, 2008). The challenges of a sustainable development and the climate change as well as the necessity to reduce climate relevant emissions and develop adaptation strategies are aimed at a drastic reduction of energy costs and the development of intelligent sustainability-oriented infrastructure and management systems (Kemfert and Müller, 2007; Palme, 2009; Pinske and Kolk, 2010). To achieve these goals local strategic planning processes and sustainability transitions in the infrastructure sector are needed (Peterson et al., 2009; Truffer et al., 2010). In the energy sector, the climate change will influence the transportation ways and risks, change the availability of resources and raw material supply as well as restructure the value chains, cooperation and specific division of labor (Niehues, 2001; Pieper, 2008). In order to be able to meet the requirements of a sustainable development and look after their social responsibility WSC should develop strategic options because of the coupling from energy demand and a high quality of water treatment and wastewater disposal (Arnold, 2007). In addition, the interconnections between the two sectors - known as the energywater-nexus - should get more attention (Hussey and Pittock, 2012). 

Die Evidenz einer Regionalen 

Watergovernance aus sozio-ethischer Perspektive


Governance der Wasserwirtschaft und den Versorgungsunternehmen im Kontext von Nachhaltigkeit und Relational Economics 
 


Multistakeholderdialoge und Erfolgsfaktoren für den gesellschaftlichen Wandel im Rahmen von Transformationsprozessen 

Im Kontext der Nachhaltigkeitsherausforderungen und der Vulnerabilität der Sektoren Wasser- und Energieversorgung gegenüber dem Klimawandel ergeben sich innerhalb eines Multistakeholder Dialogs zentrale Fragestellungen: 

  • Inwieweit kann eine Transformation hin zu einer resilienten Wasser- und Energieversorgung erreicht werden? 
  • Wie müsste der sozial-ökologische Wandel vollzogen werden?
  • Welche Erfolgsfaktoren sind im Kontext einer Transformation zu einer sozialökologischen (regionalen) Stadtgesellschaft  (inkl. Wasser- und Energieversorgung) evident? 
  • Welche gesellschaftspolitischen Akteure und Konstellationen sind hierfür relevant? 

The Gems of Water: engaging citizens to monitor water quality

This project by the JRC Water Laboratory promotes an inclusive and participatory approach to water quality science 

An illustrated guide for citizen
engagement under the UNEP
GEMS/Water programme
Cacciatori C., Mariani G., Carollo A. M., Tavazzi S.,
Elelman R., Głowacka N., Sullivan T., Casado
Poblador T., Gawlik B (2023)

Praxisbeispiel: Stakeholderdialog im Projekt „HypoWave pilotierte Wasser- und Nährstoffwiederverwendung in der Landwirtschaft

Die frühe Einbindung der Stakeholder in der ersten Phase des Innovation Funnels an der Zollschranke zur zweiten, ermöglicht eine Ex-ante-Bewertung des Technikansatzes, bevor mit einer Pilotanlage erste Tatsachen geschaffen wurden (siehe dazu Bergmann/Schramm 1999: 447). Hierbei erweist sich die Zusammensetzung des Stakeholderdialogs mit Praxisakteuren aus der Siedlungswasserwirtschaft, der Landwirtschaft und dem Handel/Vertrieb sowie unabhängigen Forschenden und Nichtregierungsorganisationen als gewinnbringend, da praxisferne Lösungen und mangelnde Orientierung an den Bedürfnissen der Stakeholder damit bereits in einem sehr frühen Stadium der Innovation adressiert werden (vgl. Ebert et al. 2020, 16).


Kommunikationsstrategien von Wasserwirtschaftsunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit
im Kontext ihrer Position zwischen Watergovernance, Unternehmensstruktur und 3rd Mission Verantwortung: 


Eine vergleichende mehrdimensionale Analyse.

Vivian Clausen BA 
Communication, Culture & Management
(2023)

Betriebliche Nachhaltigkeit bei Wasserversorgungsunternehmen



Adrian ter Hell BA
Sociology, Politics & Economics
(2023)