Who Cares?

Eine ländervergleichende Analyse klimawandelbezogener Besorgnis 
in Europa

Droste, L.; Wendt, B.

Dieser Beitrag untersucht ein bislang in der deutschsprachigen Klimaforschung weithin vernachlässigtes Thema: Die Besorgnis über den Klimawandel in der Bevölkerung. Auf der Grundlage eines zeitdiagnostischen Zugangs, der von der zentralen Bedeutung von Sorgen in der Gegenwartsgesellschaft ausgeht, untersuchen wir in einem ersten Schritt mittels eines internationalen Literaturüberblicks den Forschungsstand zur Wahrnehmung des Klimawandels in der Bevölkerung mit Schwerpunkt auf der Dimension der Klimabesorgnis. Davon ausgehend leiten wir Hypothesen zur Erklärung der klimabedingten Besorgnis ab, die wir mittels einer Mehrebenenanalyse und auf Basis von Daten des European Social Survey empirisch überprüfen. Die Analysen zeigen, dass Klimasorgen relativ weit verbreitet sind, sich jedoch nur in sehr geringem Maß über die Varianz zwischen Ländern erklären lassen. Vielmehr sind verschiedene soziale Prädikatoren auf Individualebene von zentraler Bedeutung. Insbesondere Variablen wie die individuelle Wertorientierung, die Gewissheit über den Klimawandel und die politische Orientierung der Befragten erweisen sich als konsistente und wirkmächtige Korrelate klimawandelbezogener Sorgen.

Soziologie und Nachhaltigkeit 
Beiträge zur sozial-ökologischen Transformationsforschung
ISSN 2364-1282
Heft 1/2021, 7. Jahrgang

Wir arbeiten stets an verschiedenen Projekten – meistens, um für unsere Kunden das Beste zu erreichen. Von Zeit zu Zeit experimentieren wir jedoch auch an völlig neuen Konzepten und Ideen.

Soziologie im Klimawandel


Verhandlungen und Verfahrenswissenschaft gesellschaftlicher Selbstgefährdung


Lorenz, S. (2013)

Der Klimawandel ist offensichtlich kein soziologisches Spezialthema. Er ist gleichwohl ein soziologisch relevantes Thema, das die Soziologie als Fach nicht unberührt lassen kann. Dies trifft im erweiterten Sinne für die Sozialwissenschaften insgesamt zu. Im Beitrag wird zunächst ein einführender Blick auf die Klimawandeldebatten geworfen. Im zweiten Schritt werden die Relevanzen sozialwissenschaftlicher Beiträge zum Thema genauer betrachtet und deren Schwierigkeiten herausgearbeitet. Hier wird die Perspektive gesellschaftlicher Selbstgefährdung gewählt, von der aus sich die Grenzen naturwissenschaftlicher Problemdeutungen ebenso markieren lassen wie die ökonomischer, aber auch zu eng gefasster kulturwissenschaftlicher. Es sind jeweils bestimmte Relationierungen, die in den genannten Deutungen zu eingeschränkt bearbeitet werden, nämlich die Relationierungen von Natur und Gesellschaft (Naturwissenschaft), von Mitteln und Zwecken (Ökonomie) sowie von Ursachen und Folgen (Kulturwissenschaft). Schließlich sind daraus Konsequenzen für die Soziologie zu ziehen. Als operativen Vorschlag, neben den genannten Relationierungen auch die wichtigsten Herausforderungen der Klimawandeldebatten – Umgang mit Unsicherheit, Politisierung der ›Natur‹, neue gesellschaftliche Differenzierungen – anzugehen, werde ich die Soziologie als Verfahrenswissenschaft interpretieren.

Soziologie, 42. Jg., Heft 1, 2013, 42-61

https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/rapid-reaction/details/news/klimawandel-wer-hilft-den-menschen-sich-zu-aendern-teil-4/