WEGE ZU EINEM KLIMANEUTRALEN ENERGIESYSTEM
Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen
In der vorliegenden Studie werden mögliche Entwicklungen des deutschen Energiesystems von heute bis zur Mitte des Jahrhunderts untersucht, die zu einer Reduktion energiebeding-ter CO2-Emissionen um mindestens 95 % bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Vergleichswert aus dem Jahr 1990 führen. Ergänzende Untersuchungen befassen sich mit zwei Szenarien zur vollständigen Reduktion energiebedingter CO2-Emissionen.Neben Fragen der technischen Machbarkeit und der Kosten spielt gesellschaftliches Verhalten eine maßgebliche Rolle dafür, ob und in welcher Form eine Umsetzung der Energiewende gelingt. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, werden in der Studie vier Hauptszenarien untersucht, bei denen jeweils bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen eine dominante Rolle spielen und somit den Rahmen für die weitere Entwicklung der Energiewende vorgeben. Das Szenario Beharrung ist insbesondere durch starke Widerstände gegen den Einsatz neuer Techniken im privaten Bereich gekennzeichnet. Mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung für den weiteren Ausbau großer Infrastrukturen charakterisiert das Szenario Inakzeptanz. Das Szenario Suffizienz beschreibt dagegen eine Entwicklung, in der Ver-haltensänderungen in weiten Teilen der Gesellschaft wirksam werden, die eine merkliche Minderung des Energieverbrauchs mit sich bringen. Diesen drei Szenarien wird eine Ent-wicklung gegenübergestellt, bei der keine wesentlichen weiteren, die Zielerreichung för-dernden oder erschwerenden Randbedingungen vorgegeben werden (Szenario Referenz).Für die Modellrechnungen zur Simulation und Optimierung der Szenarien wird das Energiesystemmodell REMod verwendet, das vor knapp zehn Jahren am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erstellt und seitdem intensiv weiter entwickelt wurde (Sterchele et al. 2020, 4).
Hrsg.: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg
Ansätze und Perspektiven
Kompensation und Klimaneutralität –Königsweg zum Klimaschutz?
Klimaneutralität ist für Staaten, Verwaltungen und Unternehmen das Gebot der Stunde – denn es ist verlockend,Treibhausgasemissionen zu kompensieren, ohne das eigene Wirtschaftsmodell aufgeben zu müssen.
Kompensationsmaßnahmen, insbesondere für CO2, dürfen aber die Akteure nicht dazu verleiten, sich von der Verpflichtung freizukaufen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Andernfalls können wir das Konzept der Klimaneutralität samt Kompensationsmaßnahmen in den Reigen der klimapolitischen Instrumente einordnen, die überschwänglich gepriesen wurden, bevor sich zeigte, dass deren Erfolge nicht vom Himmel fallen.
GAIA29/1(2020): 16–2
Das Übereinkommen von Paris zum Klimaschutz: Einbindung und Rolle nicht-staatlicherAkteure
Der Paris-Beschluss fordert nicht-staatliche Akteure dazu auf, ihre Bemühungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz zu erhöhen und ermutigt sie, diese Maßnahmen beider Non-State Actor Zone for Climate Action (NAZCA)zu registrieren. Zudem werden auch die Staaten aufgefordert, in den Bereichen derMinderung und Anpassung mit nicht-staatlichen Akteuren zu kooperieren (vgl. Kosa, E.S. 2020, 2)
EurUPI2020
The rebound effect representation in climate and energy models
We review the state-of-the-art and common practice of climate and energy modeling vis- ́a-vis therebound literature. In particular, we study how energy system and economy-wide models includeand quantify rebound effects—the gap between actual and expected saving or the behavioraladjustment in response to an energy efficiency improvement, in terms of energy or greenhouse gasemissions. First, we explain the interaction between drivers of energy efficiency improvements,energy efficiency policies, and the rebound effect to provide a framework for a general theoreticalrevision from micro- to macro-economic levels. Using this classification, we analyze rebound effectrepresentations in empirical models by four dimensions: actors (industry or the production side,and private households or the consumption side), the aggregation level (from micro- tomacro-economic levels), income level (developed or developing countries), and time (short- andlong-run). Furthermore, we review rebound effect studies whose models focus on three drivers ofenergy efficiency improvements: market-based policies, non-market-based policies, and a costlessenergy efficiency improvement that holds other attributes constant (zero-cost breakthrough). Wefind that a clear representation of one or simultaneous drivers of energy efficiency improvements iscrucial to target the goals of energy savings, greenhouse gas mitigation, and welfare gains. Underthisbroaderview,thereboundeffectisoneadditionalphenomenontobetakenintoconsideration.This perspective provokes and provides additional policy implications. Reporting rebound effectsas a stand-alone percentage is not sufficiently informative for policy considerations and thedistinction of the aggregation level is important to asses the scalability of energy efficiency policies.Finally, we identify some ideas and motivations for future research.
Environ. Res. Lett.15(2020) 123010
Umweltpolitik im Kontext von Nachhaltigkeit und Transformationsforschung
Die Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen ist durch eine große Vielzahl von Themenschwerpunkten, theoretischen Ansätzen und Methoden charakterisiert, hat aber eine systemische Perspektive auf gesellschaftliche Transformationsprozesse gemeinsam (vgl. Farla et al. 2012, 1; Kemp 2009, 106). Die Hauptannahme dieser Systemperspektive ist, dass die Lösung hartnäckiger ökologischer, sozialer und ökonomischer Probleme umfangreiche Transformationen in verschiedenen funktionalen Gesellschaftssystemen erfordert (vgl. Geels 2017, 45; Kemp 2009, 110).
Erneuerbare Energieträger, Erzeugungsstrukturen, Erzeugungsarten
Net Zero by 2050
A Roadmap for the Global Energy Sector
International Energy Agency | Special Report 2021
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Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen
Entwicklung
Entwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland 1991 -2020
Verbrauch
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs
nach Energieträgern in Deutschland seit 1991
Ausblick
The role of inter-sectoral dynamics in sustainability transitions: A comment on the transitions research agenda